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Arthrose Teil 1: Entstehung, Ursachen, Diagnose

Im Laufe der Jahre kommt es zu Abnutzungserscheinungen an unseren Gelenken, der sogenannten Arthrose. Neben dem Alter sind genetische Veranlagung, Übergewicht und Fehlstellungen wesentliche Faktoren für die Entstehung. Die gute Nachricht: Arthrose-Beschwerden können behandelt werden. Zudem gibt es einige Maßnahmen, mit denen Sie vorbeugen können!

Auf einen Blick

  • Arthrose ist eine vorwiegend degenerative Gelenkerkrankung.
  • Sie tritt häufiger bei Frauen auf als bei Männern.
  • Eine der Ursachen ist der natürliche Alterungsprozess.
  • Unfälle, Verletzungen und sehr starke bzw. Fehlbelastung sowie Übergewicht begünstigen das Entstehen von Arthrose.
  • Alle Gelenke des Körpers sind von Abnutzung betroffen. Aufhalten kann man diese nicht, aber verringern! Frühzeitige Behandlung ist daher von großer Bedeutung.

Entstehung und Ursachen

Arthrose entsteht durch Veränderungen des Gelenkknorpels und des darunter liegenden Knochengewebes. Die Ursache sind Umbauprozesse im Knorpelgewebe und im gelenknahen Knochengewebe. Diese stören das Gleichgewicht im Knorpelstoffwechsel: Es wird vermehrt Knorpelgewebe abgebaut – ein Verlust, den der Körper nicht mehr ausgleichen kann. Weitere beeinflussende Faktoren sind:

  • Alter
  • Genetik: Es gibt Familien, bei denen die Erkrankung häufiger auftritt. Ursache dafür dürften spezifische Gene sein.
  • Starkes Übergewicht: Mehr Gewicht belastet die Gelenke zusätzlich und fördert somit auch die Entstehung von Abnutzungserscheinungen.
  • Fehlstellungen: Angeborene Fehlstellungen (z.B. X-Beine, O-Beine) bzw. Verletzungen (z.B. Meniskusschäden) begünstigen die Entwicklung einer Arthrose. Wichtiger Hinweis: Durch ein Ultraschallscreening von Neugeborenen kann eine Fehlstellung der Hüfte festgestellt und so bereits früh behandelt werden, z.B. durch eine so genannte Spreizhose.
  • Überbelastung: Jahrelange schwere körperliche Arbeit, wie etwa lange Tätigkeiten im Stehen mit zusätzlichem Anheben von schweren Gewichten (schaufeln, hacken etc.) oder Tätigkeiten mit hoher Belastung bestimmter Gelenke bzw. Gelenkregionen (z.B. Knie bei Fliesenlegern), sowie übermäßige sportliche Belastung können die Entstehung von Arthrose fördern.

Diagnostik: Wie erkennt man Arthrose?

Durch Schmerzen, Muskelverspannungen, Bewegungseinschränkungen und vereinzelt auch Schwellungen im Bereich der betroffenen Gelenke. Zunächst ist es ein Anlaufschmerz zu Beginn einer Bewegung, der dann nach wenigen Schritten nachlässt. Später kommt es auch zu Belastungsschmerz, z.B. bei längeren Gehstrecken oder beim Hinuntersteigen von Treppen. Im Ruhezustand oder im Schlaf kommt es bei fortgeschrittenen Arthrosen zu Schmerzen. In diesem Stadium treten zudem Gelenkverformungen auf. Die betroffenen Gelenke sind hart und knöchern. Es kommt zu Knirschen, Reiben oder Knacken bei bestimmten Bewegungen. Darüber hinaus können sich Knötchen an den betroffenen Gelenken bilden.

Die Verformungen können zu Funktionseinschränkungen führen, die nicht oder nur begrenzt behoben werden können. Daher ist eine frühzeitige Behandlung wichtig, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen!

Der Verlauf ist individuell verschieden. Grundsätzlich kann man zwischen folgenden Stadien unterscheiden:

  • Klinisch stummes Stadium: Arthrose im Röntgenbild sichtbar, aber (noch) keine Beschwerden
  • Chronisches Stadium: leichte bis starke Schmerzen bei verschiedenen Belastungsniveaus
  • Stadium der akuten (bzw. aktivierten) Arthrose: Es treten Gelenkschwellung, Überwärmung, Ergüsse und Schmerzen auf.

Wichtiger Hinweis: Moderate Sportausübung hat keine arthroseauslösenden Auswirkungen. So weiß man aus Studien, dass eine wöchentliche Joggingleistung unter ca. 60 Kilometern nicht zu Arthrose führt – vorausgesetzt natürlich, dass das richtige Schuhwerk verwendet wird und keine Fehlstellungen oder beeinträchtigenden Vorverletzungen bestehen. 

Regelmäßige Bewegung „ernährt“ den Knorpel, indem dessen Schmierung gefördert wird. Damit dies funktioniert, bedarf es abwechselnder Belastungen des Gelenks. Deshalb sind beispielsweise zyklische Sportarten mit geringer Gewichtsbelastung (z.B. Radfahren) gut für Gelenke und Knorpel. Außerdem werden durch Bewegung die Muskeln gestärkt, wodurch die Gelenke entlastet werden. Bewegung spielt daher auch zur Vorbeugung von Arthrose eine entscheidende Rolle!

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Wie erfolgt die Diagnose?

Bei Verdacht auf Arthrose wird eine erste Diagnose mittels Untersuchung der Bewegungseinschränkungen sowie der Funktion, der Bandstabilität und der Gelenkkontur getroffen. Wichtig für die Diagnose ist unter anderem, wann und bei welchen Tätigkeiten der Schmerz auftritt. Zusätzlich werden eventuelle Fehlstellungen (z.B. der Beine) abgeklärt.

Folgende bildgebende Verfahren werden zur Diagnose eingesetzt:

  • Röntgenuntersuchung: Damit können Veränderungen wie Gelenkspaltverschmälerungen, Defekte, Zerstörung von Gelenkknorpel und Knochen sowie Zystenbildung sichtbar gemacht werden.
  • Magnetresonanztomografie (MRT) oder Magnetic Resonance Imaging (MRI): kommt zur Beurteilung des Knorpels bei nur leichten Knorpelschäden zum Einsatz.
  • Gelenkpunktion: wird bei Auftreten einer Gelenkschwellung eingesetzt. Mittels Punktion wird Gelenkflüssigkeit entnommen und im Labor untersucht. Die Gelenkpunktion nimmt zum einen die schmerzhafte Spannung vom Gelenk, zum anderen ermöglicht die Laboruntersuchung, verschiedene Gelenkerkrankungen voneinander abzugrenzen (bakterielle Infektionen, Kristallablagerungserkrankung u.a.).

Definition: Unterschied Arthritis - Arthrose

  • Unter dem Begriff Arthritis werden entzündliche rheumatische Gelenkleiden (z.B. rheumatoide Arthritis, Psoriasis-Arthritis) zusammengefasst.
  • Bei der Arthrose liegen primär degenerative Prozesse vor.

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Quellen:
Gesundheitsratgeber „Orthopädie - Gelenke und Wirbelsäule verstehen“
Herausgeber: MedMedia Verlag und Mediaservice GmbH, 1070 Wien

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