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Burn-out

Wer zu lange unter einer starken Belastung steht, läuft Gefahr „auszubrennen“. Burn-out beschreibt einen Komplex aus körperlichen und psychischen Beschwerden. Bereits die ersten Anzeichen sollten ernstgenommen werden. Dazu gehören zum Beispiel erhöhte Reizbarkeit, Spannungszustände, Einschlafstörungen und geringer Appetit. Mit professioneller Hilfe kann das Burn-out durchbrochen werden!

Burn-out: Definition und Risikogruppe

Burn-out sollte keinesfalls als „Modewort“ abgetan werden, denn dahinter steckt ein ernst zu nehmendes Krankheitsbild, das sich allerdings nur schwer eingrenzen lässt.

Ein Burn-out beschreibt einen Komplex von Symptomen, die sowohl den körperlichen als auch den psychischen und in der Folge auch den sozialen Bereich betreffen. Am ehesten lässt es sich als arbeitsbedingtes prozesshaftes Geschehen definieren, das mit unspezifischen Beschwerden wie Unwohlsein, Abgespanntheit und Müdigkeit beginnt und letztendlich in einen ausgeprägten Erschöpfungszustand mündet.

Zur Risikogruppe zählen dieselben Personen, die auch besonders unter Stress leiden. Also sehr engagierte und ehrgeizige Menschen, die sehr hohe Anforderungen an sich selbst stellen, also eher „perfektionistisch“ veranlagt sind, oder am liebsten alles selbst machen möchten. In Untersuchungen wurde außerdem eine überdurchschnittliche Häufigkeit von Burn-out bei Angehörigen der „helfenden Berufe“ (Berater/Beraterinnen, Lehrer/Lehrerinnen sowie Angehörige der Sozial- und Gesundheitsberufe) festgestellt.

Symptome: Wie äußert sich ein Burn-out-Syndrom?

Als typische psychische Symptome treten in den späteren Stadien niedergeschlagene Stimmung, Ängste (u.a. vor der Zukunft, vor Krankheiten), ein Gefühl der emotionalen Leere, Frustration, Gereiztheit, Nervosität, Anspannung und verminderte Konzentration auf. Körperliche Symptome können von Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen, Ohrgeräuschen, Verdauungsproblemen, Schwindel und Herzrasen bis hin zu Bluthochdruck und Impotenz reichen. Dazu kommen häufig Schlafstörungen.

Die 3 charakteristischen Merkmale des Burn-outs:
  1. Verminderte Leistungsfähigkeit
  2. Entfremdung (von der Arbeit, den Kollegen und letztlich von sich selbst)
  3. Erschöpfung

Ursachen: Wie entsteht ein Burn-out?

Grundsätzlich kommt es immer dann zu diesem Erschöpfungszustand, wenn Kraftreserven permanent angezapft werden, ohne dass Zeit zum Auftanken für Körper und Seele bleibt bzw. ohne dass man sich diese Zeit nimmt. Zu den äußeren Umständen gehören neben Überarbeitung, Zeit- und Leistungsdruck auch fehlende individuelle Gestaltungsmöglichkeiten, Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes, Trennung sowie vor allem immer wiederkehrende Entwertung, Interaktionsprobleme mit Kolleginnen/Kollegen bzw. Vorgesetzten bis hin zum Mobbing. Die Wurzel des Burn-outs liegt jedoch auch in den Betroffenen selbst. Dieselbe Situation kann bei einem Menschen zur Erschöpfung führen, beim anderen nicht. Entscheidend sind nicht allein die äußeren Umstände, sondern die individuelle Reaktion darauf und insbesondere die psychosozialen Ressourcen eines Menschen (wie z.B. intakte, gestörte oder fehlende Beziehungen außerhalb des Arbeitsfeldes).

Oft sind krank machende Reaktionsmuster „antrainiert“.

Die gute Nachricht: Man kann daher auch lernen, mit schwierigen Situationen anders umzugehen!

Tipps zur Vorbeugung

Wer auf ein Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung achtet, kann dem Entstehen eines Burnouts vorbeugen! Wichtig ist sich bewusst Zeit zu nehmen für...

  • genügend Schlaf,
  • regelmäßige körperliche Aktivität,
  • gesundes und regelmäßiges Essen,
  • ausreichend Entspannungsphasen.

Folgen: Körperliche und psychische Auswirkungen

Die Krankheit entwickelt sich schleichend über einen längeren Zeitraum. Auf eine anhaltende Belastungssituation reagiert der Körper mit einer erhöhten Ausschüttung des „Stresshormons“ Adrenalin, um den Belastungen gewachsen zu sein. Zudem wird in solchen Situationen aus den Nebennieren mehr Cortisol ausgeschüttet, als wieder abgebaut werden kann. Wird der Stress trotzdem nicht reduziert, wirkt sich das Übermaß an Cortisol auf die Konzentrationsfähigkeit aus. Weiters können Unlustgefühle, Aggression und sozialer Rückzug hinzukommen. Auch das Entstehen einer Depression wird begünstigt.

Unterteilung: Burn-out-Stadien I-III

Burn-out ist ein Prozess, bei dem man drei Übergangsstadien unterscheidet. Dies ist für die Behandlung von Bedeutung, da die verschiedenen Stadien unterschiedlich behandelt werden müssen.

Stadium I:

Dieses liegt noch im „gesunden“ Menschen, es treten aber bereits erste Anzeichen des Burn-outs auf. Hier kann mit Beratung/Coaching gegengesteuert und eine Verschlechterung in Richtung Stadium II verhindert werden. Wichtig zu wissen: Burn-out entsteht nicht nur durch ein Zuviel an Arbeit, sondern auch die Qualität des Miteinanders am Arbeitsplatz ist von Bedeutung – Faktoren wie mangelnde Fairness, zu wenig Beachtung, schlechtes Arbeitsklima, chaotische Arbeitssituation etc. spielen eine sehr große Rolle in der Burn-out-Entwicklung. Ein wesentlicher Faktor in Stadium I ist, dass man die Freizeit immer mehr mit Arbeit füllt, ohne dass man es als Arbeit deklariert. Bei Frauen ist dies typischerweise die Pflege von Angehörigen, bei Männern „Haus bauen“.

Stadium II:

Hier findet der Übergang vom Gesunden ins Kranke statt, oft stehen bereits die körperlichen Beschwerden im Vordergrund. Beratung und Coaching kommt jetzt noch größere Bedeutung zu, denn es gilt Stadium III vorzubeugen!

Stadium III:

Jetzt treten manifeste schwere psychische Erkrankungen wie schwere Depressionen und Dysphorie auf. Es kommt zur völligen Erschöpfung.

Eine medikamentöse Behandlung und häufig längerfristige stationäre Aufenthalte sind in diesem Stadium zumeist erforderlich.

Burn-out Stadien: Typische Anzeichen und Merkmale

Burn-out-Stadium I
"Ich kann alles"
Burn-out Stadium II
"Ich kann noch"
Burn-out Stadium III
"Ich kann nicht mehr"
Überlastung/Überforderung

Kompensationsmechanismen

fehlende Freizeit(-aktivitäten)

Vernachlässigung eigener Bedürfnisse

Vernachlässigung von Beziehungen

Reizbarkeit/Spannungszustände

Schlafstörungen (Einschlafstörungen)

mangelnder Appetit

geringes sexuelles Interesse
 
Nervosität, Krämpfe, Blutdruckanstieg und Herzfrequenzsteigerung

fehlende Freizeit(-aktivitäten)

völlige Zentrierung auf die Arbeit

zunehmende soziale Isolierung

Spannungszustände/innere Unruhe
Ängste

Ein- und Durchschlafstörungen

unspezifische „psychosomatische“ Beschwerden

 
völlige Erschöpfung

Arbeitsunfähigkeit

sozialer Rückzug/Sozialphobie

Dysphorie (Verstimmung)/ Depression

chronische Schmerzsyndrome

verkürzter/verlängerter Schlaf (Aufwachstörung)

manifeste körperliche Erkrankungen

generalisiertes „Losigkeitssyndrom“ (lust-los, interessen-los, freud-los, ...)

Aussichtslosigkeit/Lebensüberdruss
 

Diagnose: Wie wird Burn-out festgestellt?

Betroffene suchen zunächst oftmals ihren Hausarzt/ Ihre Hausärztin auf und berichten über Beschwerden wie Kreislauf- oder Verdauungsprobleme. Wurden körperliche Erkrankungen ausgeschlossen und hegt der Arzt/die Ärztin den Verdacht, dass es sich um ein Burn-out handeln könnte, wird auch die berufliche sowie familiäre/partnerschaftliche Situation angesprochen werden. Bestätigt sich die Diagnose Burn-out, wird eine ärztliche (psychiatrische) und psychotherapeutische Behandlung empfohlen.

Therapie: Wie wird Burn-out behandelt?

Ziel der Therapie ist es, den Teufelskreis aus Überforderung, innerem Druck und mangelndem Stressabbau zu unterbrechen. Die Therapie selbst richtet sich nach den individuellen Beschwerden, den Lebensumständen und der Persönlichkeit des/der Betroffenen sowie vor allem nach dem Schweregrad des Krankheitsbildes und dessen Auswirkungen. Im Vordergrund steht das Bemühen, zu einem ausgewogeneren Verhältnis zwischen Belastung und Entspannung zu finden. Dazu können das Erlernen eines besseren Zeitmanagements, Entspannungsübungen sowie körperliche Aktivitäten beitragen. Auch sollte die belastende Situation in einer Psychotherapie besprochen werden, um so positive Veränderungen zu bewirken. Diese Entwicklungen benötigen Zeit, die sich die Betroffenen und ihre Angehörigen nehmen sollten.

Wirkstoffe: Pflanzenstoffe & Medikamente

Pflanzliche Wirkstoffe wie Johanniskraut, das die Stimmung verbessern kann, oder beruhigende Baldrianpräparate bzw. Passionsblumenextrakt können in Absprache mit dem behandelnden Arzt/ der behandelnden Ärztin in frühen Phasen unterstützend eingesetzt werden.

Auch für die Rosenwurz (Rhodiola rosea) konnte in Studien gezeigt werden, dass die verringerte Ausschüttung von Stresshormonen eine Besserung der Symptomatik bewirken kann. Im Stadium III kommen vor allem Antidepressiva zum Einsatz.

Wichtiger Hinweis: In jedem Fall hat sich die medikamentöse Behandlung an den Grundstörungen, die das Burn-out mitbedingen bzw. aufrechterhalten (am häufigsten Depressionen, Angststörungen, aber auch andere psychische Erkrankungen, wie z.B. Suchterkrankungen), zu orientieren.

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Stress

Laut WHO eine der Hauptursachen für zahlreiche gesundheitliche Probleme. Anhaltender Stress kann sich zunächst durch Symptome wie Unruhe, Nervosität und Verspannungen äußern, später jedoch auch zu depressiver Verstimmung, Verdauungsproblemen und Schlafstörungen führen. Erste stressbedingte Anzeichen sollten nicht unbeachtet bleiben -  Anti-Stress-Maßnahmen, pflanzliche Arzneimittel wie Passionsblume oder Baldrian sowie ausgewählte Nährstoffe können unterstützend wirken.

Quellen:
Gesundheitsratgeber „Psyche verstehen“
Herausgeber: MedMedia Verlag und Mediaservice GmbH, 1070 Wien

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