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Aufbau und Funktion des Bewegungsapparats

Unser Bewegungsapparat trägt uns durch das ganze Leben. Dabei leisten Gelenke, Sehnen, Bänder und Muskeln Schwerstarbeit. Daher sollten Sie Ihren Bewegungsapparat gesund erhalten. Das erfolgreichste Mittel dafür ist körperliche Aktivität. Außerdem sollten Sie bei Verletzungen oder Erkrankungen des Bewegungsapparats frühzeitig ärztlichen Rat einholen.

Was versteht man unter dem Bewegungsapparat?

Ohne unseren Bewegungsapparat könnten wir weder stehen noch gehen noch sitzen oder laufen. Sein komplexes System ist für den Zusammenhalt des Körpers, für unsere Körperhaltung und für jede Form der Bewegung erforderlich. Er besteht, grob gesagt, aus Skelett und Muskulatur. Somit ist er bestimmend für unsere Gestalt, aber auch für die Haltung des menschlichen Körpers und seine Bewegungsmöglichkeiten.

Unterteilen kann man den Bewegungsapparat in

  • den Stützapparat (auch „passiver Bewegungsapparat“ genannt) und
  • den aktiven Bewegungsapparat.

Unter Stützapparat fallen Knochen, Gelenke, Bänder, Bandscheiben sowie Knorpel. Zu unserem aktiven Bewegungsapparat gehören Muskeln, Sehnen und Faszien (Weichteilkomponenten des Bindegewebes).

Das Skelett ist sozusagen das Gerüst unseres Körpers und bestimmt somit unsere Gestalt. Es gibt Muskeln und Sehnen Halt und schützt zudem unsere inneren Organe. Die Gelenke und ihre Verbindungen sind notwendig, damit Bewegung stattfinden kann. Damit diese gelingen kann, ist zudem Muskeleinsatz erforderlich, denn ohne Muskelkraft ginge auch nichts! Die Knochen unseres Schädels sowie Rippen, Wirbelsäule und Brustbein bilden das Achsenskelett. Die Knochen unserer Arme, Beine sowie das Becken, das Schulterblatt und das Schlüsselbein bezeichnet man als Extremitätenskelett.

Was sind unechte und echte Gelenke?

Über 140 Gelenke kommen in unserem Körper zum Einsatz. Dabei wird mit zwei verschiedenen Gelenksystemen gearbeitet: den echten und den unechten Gelenken.

Die unechten Gelenke erlauben nur geringe bis gar keine Bewegung, da bei ihnen zwei Knochen über ein straffes Bindegewebe direkt miteinander verbunden werden (z.B. die durch Fasern verbundenen Knochen der Schädelknochen oder die Verbindung zwischen Waden- und Schienbein).

Die echten Gelenke ermöglichen hingegen ein größeres Bewegungsausmaß. Hier sind die Knochen durch einen Gelenkspalt voneinander getrennt. Weiters gibt es einen Gelenkkopf und eine Gelenkpfanne, die ineinanderpassen und so ein gewisses Bewegungsausmaß zulassen. Die Gelenkflächen selbst sind mit Knorpel überzogen. Außerdem ist das Gelenk von einer Gelenkkapsel umgeben, deren innere Schicht mit einer Art Haut bedeckt ist, die eine spezielle Flüssigkeit absondert. Diese füllt den Gelenkspalt und dient bei Bewegung als „Gleitmittel“. Denn je weniger die Gelenkflächen aneinander reiben, desto besser!

Bei den echten Gelenken wird nochmals unterteilt in:

  • einachsige Gelenke: nur eine Bewegungsrichtung möglich (z.B. Scharniergelenk Finger)
  • zweiachsige Gelenke: zwei Bewegungsrichtungen möglich (z.B. Kniegelenk = Drehscharnier- oder Drehwinkelgelenk)
  • dreiachsige Gelenke: maximaler Bewegungsspielraum (z.B. Kugelgelenk Schulter)

3 Tipps für gesunde Gelenke

  1. Regelmäßig bewegen: Die Blutzirkulation sorgt dafür, dass Knochen und Knorpeln mit genügend Nährstoffen versorgt werden. Besonders gelenkschonend sind Sportarten wie Nordic Walken, Wandern, Radfahren und Schwimmen.
  2. Auf das Gewicht achten: Übergewicht hat viele negative Auswirkungen auf Ihre Gesundheit. Neben einem erhöhten Risiko für Diabetes, Herzinfarkt und Schlaganfall werden auch die Gelenke vermehrt belastet – die Gefahr für Arthrose steigt.
  3. Gesund ernähren: Viel Obst und Gemüse bzw. Salate versorgen Ihren Körper mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen, die auch den Gelenken zugutekommen.

Welche weiteren Bestandteile spielen für unseren Bewegungsapparat eine Rolle?

Bänder (z.B. das Kreuzband im Kniegelenk) verlaufen als straffe Bindegewebsstränge von einem Knochen zum anderen. Sie dienen dazu, die Beweglichkeit des Gelenks auf ein sinnvolles Maß einzuschränken. Bänder selbst sind nur in einem geringen Umfang dehnbar. Wird dieses Ausmaß überschritten, kommt es zu einer Bänderüberdehnung. Knorpel umhüllt als Bindegewebe die Gelenkflächen und gleicht eventuelle Ungleichheiten der Gelenkpartner aus. Die Bandscheiben sind das Bindeglied zwischen jeweils zwei Wirbeln. Sie bestehen aus einem äußeren Faserring, der im Inneren einen flüssigen Gallertkern enthält. Bandscheiben dienen als eine Art „Stoßdämpfer”: Sie fangen Druckbelastungen auf und führen die Bewegungen der Wirbelsäule. Die s-förmige Krümmung der Wirbelsäule wäre ohne Bandscheiben nicht möglich.

Passend zum Thema:

In unserem feel good Magazinbeitrag „Immer schön Haltung bewahren” verrät Moderatorin Silvia Schneider, wie sie stets die perfekte Haltung bewahrt und wie viel Arbeit dahintersteckt.
 

Wozu dienen Muskeln?

Über Sehnen sind die Muskeln mit den Knochen und Gelenken verbunden. Erst so wird Bewegung möglich. Dabei arbeiten immer mehrere Muskeln gleichzeitig und nacheinander zusammen. Bei dieser Tätigkeit können sich Muskeln auf die Hälfte ihrer Ausgangslänge verkürzen. Um in ihre Ausgangsstellung zurückzugelangen, benötigen sie allerdings einen Gegenspieler. Man nennt dies Agonist (Muskel, der sich zusammenzieht) und Antagonist (Gegenspieler). Die oberflächlichen Muskeln sind für die Bewegungen verantwortlich, die tiefer liegenden Muskeln dienen der Stabilisation.
 

Produkt-Tipps für starke Gelenke:



Quellen:
Gesundheitsratgeber „Orthopädie - Gelenke und Wirbelsäule verstehen“
Herausgeber: MedMedia Verlag und Mediaservice GmbH, 1070 Wien

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