Funktion der Prostata
Hauptaufgabe der Prostata ist die Produktion der Samenflüssigkeit, die für den Transport der Spermien zuständig ist. Die Prostata eines 20-jährigen Mannes wiegt ca. 20 Gramm. Ihr Gewicht nimmt im Laufe der Jahre zu und kann auf bis zu 100 Gramm und mehr anwachsen. Über 60% der Männer zwischen 40 und 60 Jahren haben eine vergrößerte Prostata. Etwa jeder Dritte hat mäßige bis ausgeprägte Beschwerden beim Urinieren.
Geschlechtsorgane des Mannes: Aufbau und Funktion
Die Prostata ist eine ca. 4 cm große, walnussförmige Drüse.
Sie wird auch als Vorsteherdrüse bezeichnet und befindet sich beim Mann direkt unterhalb der Harnblase. Dort umschließt sie ringförmig die Harnröhre und grenzt mit ihrer Rückseite an den Enddarm. Die Prostata besteht aus zahlreichen Drüsen, von Gefäßen durchzogenem Bindegewebe und Muskelfasern und ist von einer Kapsel umhüllt. Außen auf der Prostata befinden sich zwei sogenannte Samenblasen. Zusammen mit den Hoden gehört die Prostata zu den Fortpflanzungsorganen des Mannes. Sowohl Wachstum als auch Funktion der Prostata werden vom männlichen Geschlechtshormon Testosteron gesteuert. Besteht ein Mangel an diesem Hormon, bleibt die Prostata unterentwickelt und bildet kein Sekret.
Als Hoden werden die männlichen Keimdrüsen bezeichnet.
Sie gehören zu den inneren Geschlechtsorganen des Mannes und befinden sich frei beweglich am Samenstrang im Hodensack. Ein Hoden ist ca. 4 cm lang und 25–30 g schwer, wobei die Größe individuell sehr unterschiedlich ist und sich auch im Laufe des Lebens verändert: Ab der Pubertät nimmt die Grüße der Hoden zunächst zu, mit ca. 35–40 Jahren haben sie zumeist ihre Maximalgröße erreicht; ab einem Alter von etwa 50 Jahren werden die Hoden dann wieder kleiner.
In den Hoden befindet sich eine Vielzahl an Samenkanälchen. In deren Gewebe werden lebenslang Spermien (Samenzellen) gebildet. Diese werden anschließend in den Nebenhoden gespeichert. Darüber hinaus sind die Leydig-Zwischenzellen in den Hoden für den Großteil der Testosteronproduktion zuständig (ein kleiner Teil Testosteron wird in den Nebennieren gebildet).
Prostata: Welche Aufgaben erfüllt sie?
Die Hauptaufgabe der Prostata ist die Produktion der Samenflüssigkeit, die die Spermien transportiert. Diese Flüssigkeit ist für die Beweglichkeit der Spermien von Bedeutung und damit für die Befruchtungswahrscheinlichkeit. Daher spielt die Prostata auch eine Rolle beim Thema Kinderwunsch. Die bereits erwähnten Samenblasen außen auf der Prostata stellen einen weiteren Teil der Samenflüssigkeit her. Bei einem Samenerguss (Ejakulation) zieht sich die Prostata zusammen und presst die Flüssigkeit in die Harnröhre. Die in den Samenblasen produzierte Flüssigkeit sowie die Spermien aus den Hoden werden gleichzeitig ebenfalls in die Harnröhre transportiert. Zudem ist die Prostata am Hormonstoffwechsel beteiligt. Ihre Aufgabe ist die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT). Dieses ist biologisch aktiver, es wirkt sozusagen stärker – ein wichtiger Aspekt beispielsweise beim Thema Fortpflanzung.
Vorsorge: Tastuntersuchung und PSA-Bestimmung
Aufgrund ihrer Position ist die Prostata bei einer Tastuntersuchung vom Rektum (Enddarm) aus gut spürbar. Auf diese Weise kann beispielsweise eine vergrößerte Prostata frühzeitig festgestellt werden. Ab einer gewissen Größe sind auch Tumoren bei dieser rektalen Tastuntersuchung spürbar. Neben Samenflüssigkeit wird in der Prostata auch eine spezielle Substanz, das sogenannte Prostataspezifische Antigen, kurz PSA, produziert. Dieses ist sowohl im Blut als auch in der Samenflüssigkeit nachweisbar. PSA spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Früherkennung von Prostatakrebs, denn ein erhöhter PSA-Blutwert kann auf Prostatakrebs hindeuten.
Prostatavergrößerung: Auswirkungen auf die Harnblase?
Mehr als 60% der Männer zwischen 40 und 60 Jahren haben eine vergrößerte Prostata und etwa jeder Dritte hat mäßige bis ausgeprägte Beschwerden beim Urinieren. Liegt eine gutartige Prostatavergrößerung vor, kann dies zu einem steigenden Druck auf die Harnröhre und die Blase führen. Bemerkbar macht sich dies vor allem durch Probleme beim Wasserlassen, z.B. einen schwachen Harnstrahl, ständigen Harndrang, nächtliches Wasserlassen, Restharn, Nachtropfen oder sogar unwillkürlichen Harnabfluss (Überlaufinkontinenz bei chronischer Retentionsblase). Zur Behandlung stehen sowohl medikamentöse als auch operative Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Diese sollten vom behandelnden Urologen mit dem Patienten besprochen werden.
Regelmäßige Tastuntersuchungen und PSA-Bestimmungen beim Urologen sind ein wichtiges Mittel zur Früherkennung von Prostatahyperplasie und Prostatakrebs. Einmal im Jahr sollte der Mann seine Prostata beim Arzt untersuchen lassen. Generell wird eine Vorsorge ab dem 45. Lebensjahr empfohlen, bei Männern mit einer positiven Familienanamnese sollte die Vorsorge bereits ab dem 40. Lebensjahr beginnen.
Quellen:
Gesundheitsratgeber „Niere, Blase, Prostata verstehen“
Herausgeber: MedMedia Verlag und Mediaservice GmbH, 1070 Wien